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So  war es früher
 




An meine frühe Jugend, während meiner Schulzeit, werde ich kürzlich durch das Buch einer Schulkameradin erinnert. In der Ausgabe „Kippbilder“ wird in bunten Farben auch unser damaliges Lebens wunderbar und auch verschlüsselt beschrieben. 

 

Frau von Wartburg, Verfasserin einiger Bücher, geborene Zeindler, eine Schulkammeradin von mir.            


Neben Kippbilder  ISBN: 3-978-3907149614. hat sie einige weitere Werke verfasst.. 


Marianne von Wartburg hat auch oft unsere Geburtsstadt, Schaffhausen in der Schweiz, beschrieben.  Ihrer Bücher, sind Kurzgeschichten die selten so enden wie es der Leser, die Leserin erwarten.



Altes Bauernhaus am Rande der Stadt Schaffhausen, mein Geburtshaus und meine Eltern im Fenster.


Geboren wurde ich in diesem Bauernhaus an der Holenbaumstrasse in Schaffhausen, am Sonntagmorgen um 09.15 Uhr. Eben zu dieser Zeit überfuhr ein Zeppelin, vermutlich auf der Reise nach Amerika unsere Stadt. Eine spezifische Nachfrage im Hause Zeppelin blieb leider ohne Bestätigung. Diese Meldung wurde von der damaligen Hebamme an meine Mutter weiter gegeben.

Es folgte eine unbeschwerte Zeit unter Hühnern und Kühen.

Mein Geburtshaus heute.



1935 wurde uns vom Arbeitgeber meines Vaters eine Betriebswohnung im so genannten Moser-Bau Im Quartier „Breite“ zur Verfügung gestellt.



Hier habe ich den gössten Teil meiner Jugend verbracht.  Noch gab es damals keine Garagen und auf dem Platz darüber wuchsen ca. sechs grosse Kastanienbäume auf Naturboden, dies war unser Spielplatz. 

Foto: Bruno + Eric Bührer, Stadtarchiv Schaffhausen


Für damalige Verhältnisse eine Besonderheit. Der Umzug in ein, für damalige Verhältnisse gute Wohnung in einer grösseren Überbauung erfolgte in meinem fünften Lebensjahr. Das ganze Quartier, ist heute unter Heimatschutz (Denkmalschutz) gestellt. Leider sind inzwischen die damaligen Freiflächen (Schrebergärten) dem Bauboom zum Opfer gefallen.

Frontansicht des sogenannten Moserbaues, auf der rechten Bildseite war unsere Wohnung integriert.

Foto: Bruno + Eric Bührer, Stadtarchiv Schaffhausen


 Alle Familien dieser Überbauung waren grossteils auch Selbstversorger, Kartoffeln und Früchte, Gemüse und Süssmost wurden im Keller überwintert, Sauerkraut selbst angesetzt. Die Früchte konnten gedörrt aufbewahrt werden. Jeden Morgen besuchte uns der Milchmann, das Milchgeld wurde in den Kännchen-Deckel gelegt und vor die Türe gestellt. Die Pflicht der Kinder war es die frische Milch ins Haus zu holen – im Nachhinein fehlte dann oft ein bisschen Rahm welcher von uns Kindern gerne mit dem Finger abgeschöpft wurde.

Milchmann beim füllen des Kännchens. Das Dosieren konnte auch mittels eines Massschöpfers geschehen.


Wir hatten das Glück von der Firma +GF+ (Gerog Fischer AG, Schaffhausen) besonders sozial betreut zu werden, Sie stellte den Angehörigen eine Krankenversicherung, Waschhäuschen, Schrebergärten und Spielplätze für die Kinder. Im Firmenareal standen Wasch- und Duschgelegenheiten, Dörröfen für Früchte, eine Bibliothek, ein Ausbildungszentren und vieles mehr zur Verfügung. Alle Wohnungen wurden jedes Jahr Inspiziert und je nach Bedarf kostenlos tapeziert oder instand gestellt

 

Drei Zimmer mit Mansarde (Dachzimmer) inklusive grosse Wohnküche reichte für die Eltern und zwei Kinder. Die Mansarde war das Reich für meinen Bruder und mich, allerdings ohne Heizung, Im Winter konnte es vorkommen, dass die Bettdecke am morgen vom Atem angefroren war. Alle Fenster mussten mit Vorfenstern ergänzt werden. Die drei unteren Räume konnten einzeln mit Holz-Kohleöfen beheizt werden. Badezimmer, Kühlschränke oder Zentralheizung waren damals nur für besser Betuchte erschwinglich oder noch unbekannt. Standardmässig wurde nur die Wohnküche, welche allerdings mit einem grossen Esstisch mit Eckbank, Schrank und Kanapee möbliert war, geheizt.



Zwei Waschhäuser mit je vier Waschküchen stehen heute noch im Innenhof der Anlage.

Foto: Bruno + Eric Bührer, Stadtarchiv Schaffhausen



Neue Sicht der Waschhäuser, 50 Jahre später mit neuer Verwendung als Abstelräume.


Der „Waschtag“, alle drei Wochen, waren für unsere Mutter eine überaus anstrengende Zeit, er dauerte immer zwei ganze Tage. In gesonderten Waschhäusern, ca. 50 Meter von der Wohnung entfernt, musste die Wäsche, das Brennmaterial (Holz) und Geräte angeschleppt werden. Am frühen Morgen wurde der Heizkessel angefeuert. Die Wäsche wurde mit Kernseife und Waschbrett vorgewaschen werden. Nach dem sieden, schleudern und aufhängen war jeweils ein Waschgang beendet. Das trocknen geschah auf einem grossen Wiesengelände, zwischen den zwei Häuschen, welches durchgehend permanent mit Drähten bespannt war und im Übrigen als Spielwiese zur Verfügung stand. Im Winter oder bei Dauerregen musste auf der Winde, oberhalb der Mansarden, im dritten Dachgeschoss getrocknet werden. War die Wäsche endlich vorbei begann das Baden der ganzen Familie im Waschhaus. Zuerst waren die Kinder, dann der Vater und zuletzt die Mutter an der Reihe.

In diesem Hause startete ich auch meine ersten Experimente mit dem damals noch jungen Medium, Radio und Elektrizität. Mit meinem Schulfreund Hans, heute in Toronto, Kanada lebend, in einer Wohnung nebenan, wurde auch an einem Radiosender und Empfänger auf der Basis von Cristall - Detektoren gebastelt. Die Sender mussten mit abtasten des Kontaktdrahtes auf dem Cristall gesucht werden.

Frei schwebende Drähte verbanden beide Wohnungen bis schliesslich auch dies, einigen Herrn von weiss ich nicht welchem Amt, ihren Ärger erregte.

Zur Erzeugung von eigenem Strom wurde eine kleine Peltontubine mit Generator (Autoanlasser) gebaut. Im Keller wurde das benötigte Wasser von der Hauptleitung abgezapft. Auch dies Aktion wurde wiederum (Wasserverbrauch) und von der Liegenschaftsverwaltung bemerkt und mit einem strengem Verweis unterbunden.

Nichts durfte man machen!!! Auch Räuber und Gendarm Spiele, Hüttenbauten im Walde wurden vom Förster immer wieder untersagt. Natürlich – es mussten auch kleine Bäume daran glauben.

So wie es auch oft in unserem Leben geht. Die Schulzeit war für mich eine Plage, der ich oft nur durch, nicht immer erwünschten Aktivitäten entkommen konnte. Die wiederum entzückten meine Erziehungsberechtigten nicht in jedem Falle. Erich von Däniken, heute ein bekannter Buchautor, teilte das Schulhaus mit mir, vermutlich ist es ihm ebenso ergangen. Der Schulweg konnte in 20 bis 30 Minuten zurückgelegt werden, dauerte jedoch meistens länger. 


Mädchen, ca. um 1942 bei einem Schulausflug.


Knaben, ca. um 1942 beim gleichen Schulausflug. Oben rechts, das bin ich!


13 Senioren aus der selben Klasse, wie oben 1942, im Jahre 2010 - also 80-Jährig, beim Klassentreffen im Rest. "Frieden", Schaffhausen.


Bilder aus der Schulzeit in der 4. Klasse lassen kaum Vergleiche zu mit den heute 80 - jährigen. Eine interessante Statistik soll die Zähheit der Kriegskinder untermauern. 18  Schülerinnen und  17 Schüler teilten sich ein Klassenzimmer und einen Lehrer, also 35 Kinder. Heute leben davon noch 26, 14 Frauen und 12 Männer. 77 % weibliche und 70 % männliche Personen. 

Die Bekleidung, bestehend aus ¾-Hosen mit Hosenträger, langen Strümpfen im Winter und Strumpfhaltern waren nicht sonderlich beliebt, sommers ging es auch barfuss zur Schule was, heute unbekannte Folgen hatte, die Zehen waren oft blutig. Der Sonntagsanzug, ein Matrosenkleid durfte nur zu besonderen Anlässen getragen werden.


Familie Eisenlohr, ca. 1937, mein Bruder und ich mit moderaten Strümpfen und Hosen.


Allerdings, kaum war ich der obligatorischen Schulzeit entronnen, stürzte ich mich freiwillig in meine Weiterbildung in Fremdsprachen und in die Ausbildung an der Ingenieurschule. Durch Basteln und Versuche, besonders im Elektronischen Bereich erwarb ich auch den Grundstock für meine weiteren Ausbildungen.


Die Zeit des zweiten Weltkrieges (1939 bis 1946) war auch für die Bevölkerung von Schaffhausen beschwerlich -, wie überall. Für uns Jugendliche hatte diese Zeit besondere Bedeutung. Die politischen und wirtschaftlichen Folgen des Krieges erfuhren wir hauptsächlich über unsere Eltern. Eigene Erfahrungen wurden in Streifzügen durch die hügelige und bewaldete Umgebung gesammelt. So fanden wir bei den, in unserer Gegend, stationierten Soldaten für uns äusserst interessante Aktivitäten.

Die forschreitenden Kriegsdauer hatte auch Auswirkung auf die Lebensmittelversorgung in der Schweiz. Immer am Monatsanfang wurden in den zuständigen Büros die Lebensmittelemarken oder Mahlzeitencupons herausgegeben. Mahlzeitencoupons erhielt nur jemand der nachweisen konnte, dass er seine Mahlzeiten nicht zuhause einnehmen konnte. In den Orten wo das Militär mit Küche stationiert war bestand für die Bevölkerung die Möglichkeit am Mittag Suppe zu erhalten, daher waren wir oft mit dem „Milchkesseli“ Richtung Militärküche unterwegs.

Klassenkameraden von deutschen Eltern fehlten plötzlich in der Schule. Vorgängig hatten diese uns die vielen Vorzüge der „Hitlerjugend“ (Militärtisch organisierte Jugendvereinigung) euphorisch geschildert. Später erfuhren wir dann, dass deren Väter in den heimatlichen Militärdienst eingezogen worden waren.

Wenige Informationen aus dem nahen Ausland kamen zu uns durch. Beinahe gar nichts erfuhren wir aus dem Zollausschluss Gebiet (Jestetten/Lottstetten) wo ich heute lebe. Nur eine Information, (vor Kriegsbeginn), ist mir heute noch gegenwärtig. Nach dem Wirtschafts-Zusammenbruch im Jahre 1929 herrschte auch bei uns grosse Arbeitslosigkeit. Um 1937 kursierte bei unseren Vätern die Nachricht, dass „Hitler“ in Lottstetten eine neue grosse Strasse bauen liesse, um so die Arbeitslosigkeit in Deutschland zu mindern. Unsere werktätige Bevölkerung fand dafür viel Verständnis! N.B. Dieses Strassenstück wird heute noch, von Schaffhausen über Bülach nach Zürich, hauptsächlich von Schweizern, rege befahren.

Dadurch, dass beinahe der gesamte Kanton Schaffhausen vom damaligen Deutschen Reich umschlossen war, wurde vor allem der äussere Gürtel der Stadt von der Schweizerischen Armee militärisch stark besetzt. Als Knaben von 10 bis 15 Jahren wagten wir und sogar in die Schützengräben und Unterstände in der Nähe unseres Wohngebietes. Beim baden am Rhein, ermutigten wir uns auch (aus grosser Distanz) „sau Schwoobe“ über den Fluss zu rufen.

Auf dem ehemaligen Fussball- und Turnplatz, auf der Breite, gerade auf unserm Schulweg, wurde eine Flugzeug Abwehr auf Holzpodesten mit schweren Maschinengewehren installiert. Für uns hochinteressant. Wir konnten nicht nahe genug stehen, sogar beim Beschuss von fremden Flugzeugen. Dabei wurden von uns eifrig Treffer und Wirkung diskutiert. Ich habe nie erlebt, dass eines, der meist deutschen Flugzeuge, ernstlich beschädigt worden ist.

Wurde ein amerikanischer Bomber von der deutschen Abwehr beschädigt und dieser musste in unserer Gegend notlanden, begann ein Wettlauf, wir auf unseren Fahrrädern hinterher zum möglichen Landeplatz (Wiese). So konnten wir einige Male die Evakuierung oder den endgültigen Absturz aus der Ferne beobachten.

Gegen Kriegsende wurde auf den ehemaligen Fussballplätzen (neben der Flugzeugabwehr) ein relativ grosses Internierungslager für Flüchtlinge in Holzbaracken errichtet. Einig hundert Auslandsflüchtlinge (Polen, Ungarn etc.) konnten so das Kriegsende in Holzbaracken hinter hohen Maschendrahtzäunen abwarten. Eine Annäherung an diesen Zaun war uns von den Wachsoldaten nicht gestattet.

Der offizielle Grenzübertritt ins Ausland war jenseits unserer Möglichkeiten. Die mutigsten unter uns versuchten natürlich sowohl unsere, wie auch die deutschen Grenzsoldaten, wenn auch nur um einige Meter, zu überlisten.

Nach der Bombardierung von Schaffhausen und Umgebung mit Liberator-Bombern am 1. April 1944, wurde ein Jahr später, am Abend des 8. Mai 1945, mit Glockengeläute aller Kirchen der Waffenstillstand (Kriegsende) verkündet.

Das deutsche Grenzgebiet von Schaffhausen wurde vom Französischen Militär besetzt. Die 14. Infanteriedivision des 2. französischen Armeekorps erhielt den Auftrag, die Schliessung der deutsch-schweizerischen Grenze abzusichern.Diese zogen einen Stacheldrahtverhau in 5 km Abstand zur Grenze, den sie scharf bewachten. Lediglich beim Zollausschlussgebiet konnte dieser Zaun auf Grund des komplizierten Grenzverlaufes nicht installiert werden. Nur besonders ausgewiesene Durchlässe ermöglichten Zutritt und Verlassen mit einem entsprechenden Laissez-passer. Die Division war erst im Februar 1945 gebildet, stand unter dem Komando von General Raoul Salan und setzte sich ausschliesslich aus Widerstandskämpfern und Partisanen zusammen, die sich im Laufe des Herbstes 1944 der Armee Jean de Lattre de Tassignys angeschlossen hatten. Damit erklären sich wohl auch manche Eigenmächtigkeiten der Besatzungsmacht in der Ausübung dieser Sonderaufgabe. Die Franzosen schossen mit Ihren Gewehren zu ihrem Vergnügen auf alle Schilder und Verkehrszeichen, sie wilderten sogar auf Schweizer Hoheitsgebiet.

Am 14. Mai 1945 wurden mit einigen Ausnahmen, alle Einwohner der Dörfer Jestetten Lottstetten Altenburg und Nack evakuiert. Diese Menschen wurden in weiter im deutschen Land gelegene Ortschaften umgesiedelt. Ausgenommen waren unter anderen die dort ansässigen Schweizer Bürger, deren Rechte aber massiv eingeschränkt waren. Dies war der Ursprung des Schweizer Vereins Jestetten. Vor dieser Zeit, durch den Zollausschuss des Jestetter Zipfels bis 1935 war die wirtschaftliche Verbundenheit mit dem Heimatland sowieso gegeben, bis zum Beginn des Krieges konnte man sich mit der NS-Regierung noch arrangieren. 1945 war durch die Besetzung eine ganz andere Situation entstanden. Sie unterstanden denselben Ausgangsbeschränkungen, der Lebensmittelrationierung, den Requisitionen und den Bestimmungen über Abgaben. Keine sonderliche Hilfe erfuhren sie, wie es schien, von den offiziellen schweizerischen Stellen in Bern. Auch vom Zollpersonal hüben und drüben war nichts zu erwarten.

Der Lohn aus der Arbeit in der Schweiz wurde nur zu 25% in Schweizer Franken ausbezahlt, der Rest in der praktisch wertlosen deutschen Währung. Im allgemeinen durften sie zunächst keine Waren mitnehmen oder nur mit einer sehr umständlich zu erhaltenden Ausfuhrgenehmigung.

Der Verein entfaltete sogleich eine rege Tätigkeit. Da gab es zunächst ganz praktische Aufgaben zu erledigen. So war z.B. die Spendenverteilung für in Not geratene Landsleute bzw. für dürftige Schweizer zu organisieren. Da mussten Lebensmittel- und sonstige Warenpakete verteilt werden, die an der Grenze abzuholen waren. Wie jeder deutsche Verein musste auch der Schweizer Verein seine Versammlungen bei den Franzosen anmelden und um Verlängerung der Ausgehzeit nachsuchen, damit die Besucher nach der Veranstaltung nach Hause gehen durften. Die Sperrzeit galt ja für jeden Einwohner, egal welcher Nationalität

Der Schweizer Verein Helvetia Jestetten und Umgebung, zählt heute ca. 110 Mitglieder, die Tendenz ist steigend. Die Mitglieder setzen sich zusammen aus Schweizern vom westlichen Bodensee bis hinauf in den Schwarzwald. Der Autor ist ebenfalls Mitglied. Kontakte zu anderen Schweizer Vereine werden nicht gepflegt. Dazu ist man wohl selbst zu nahe an der Heimat. Heute werden aktuelle Probleme erörtert, der Kontakt mit der Schweizer Botschaft in Bonn gehalten und Resolutionen verfasst.

Den genauen Ablauf der Evakuierung können sie hier anklicken. Sie finden dabei eine detaillierte Abhandlung zu dieser Zeit. - Bitte um etwas Geduld, es müssen 8 Seiten nachgeladen werden!                                  Evakuierung im Zollausschlussgebiet

Da auch bei uns das Brennholz knapp war, unsere Raumheizung funktionierte damals nur mit Holz, waren wir bei gutem Wetter vom Frühjahr bis in den Herbst mit unsere Elten im Wald unterwegs um Brennholz zu sammeln und mittels Leiterwagen nach hause zu bringen. In diesem Zusammenhang wurde mir von Walter, einem Klassenkameraden folgende Gegebenheit geschildert. Während der Holzsucharbeit wurden von den Sammlern in der Nähe Knackgeräusche im Unterholz wahrgenommen. Der 16–Jährige pirschte sich an die Ankömmlinge heran. Plötzlich stand er vor fünf deutschen Soldaten, welche sich schon über einige Kilometer ins Schweizer Hoheitsgebiet abgesetzt hatten. Nach einem kurzen Schock und Begrüssung führte er dieselben geistesgegenwärtig zu einem, ihm bekannten Grenzposten der Schweizer Armee zum „Logierhaus“, am Rande der Stadt Schaffhausen. Wie er später erfuhr wurden drei Soldaten interniert, zwei SS-Leute (in schwarzer Uniform) wurden von Schweizer Soldaten an der Grenze den Franzosen übergeben.

Das Brennholz war auch bei der Stadtverwaltung Schaffhausen knapp. Deshalb wurden einige Realschüler an jeweils drei Tagen zum Holzsammeln auf den „Randen“ abkommandiert. Bei dieser Gelegenheit fanden wir diverse Munition und Gewehre welche von deutschen Überläufern abgelegt worden waren.

Neben Holzsammeln mussten wir Schüler auch öfters weitere, teils unbeliebte, Arbeiten ausüben. So wurden wir an freien Nachmittagen zum Kartoffelkäfer und Maikäfer sammeln aufgeboten.

In unseren Schulklassen wurde über all diese Geschehnisse kaum geredet. Informationen bekamen wir, wenn auch nur in beschränktem Masse aus Radio, Tageszeitung und vom Vater. Offiziell durfte überhaupt nicht viel davon gesprochen werden. Ein geflügeltes Wort damals war: „Achtung der Feind hört mit“


Vergnügen und Freizeit waren in der damaligen Zeit (Krieg und Nachkiegszeit) auf eigene wenige Aktivitäten beschränkt. Sehr oft spielte sich das Gruppenleben von uns Knaben im Walde ab. Das höchste der Vergnügen kam später mit dem Radfahren mit eigenen Velos. So waren Touren von einigen 100 Km Länge über mehrer Tage die eindrücklichsten Erlebnisse, welche oft mit nur einigen Franken Taschengeld, bestritten werden mussten. Mit geborgten Zelten auf dem Gepäckträger und drei Gängen am Fahrrad wurden mehrere Pässe in der Schweiz bewältigt.

Ein 14-Tägiger Aufenthalt am Lago Maggiore im Tessin war die Krönung.

Eine besondere Episode blieb mir im Gedächtnis. Auf der Heimreise Richtung Norden über den St. Gotthard war beabsichtigt die Fahrräder mit Gepäck und Fahrer auf die Eisenbahn durch den Gotthard Tunnel (15 Km) zu verladen. Im Gepäckwagen  war alles verstaut und bezahlt, nun mussten nur noch die Fahrkarten erstanden werden. Oh Graus, dafür reichten die vorhandenen Barschaften aber nicht mehr. Also alles zurück, die Fahrräder ausladen, Gebühren zurück betteln und über den St. Gotthardpass quälen. Nachdem wir am Morgen noch im Lago gebadet hatten, war die Abfahrt vom Pass vom Schneesturm begleitet.

Im Jugendlichen Alter, nach 16 begann auch die Teilnahme an Abendunterhaltungen der Vereine. Teilweise als Mitglieder, öfters aber auch nur zum Vergnügen. Die Beteiligung an den üblichen Tombolas war üblich, Wurde dann ein Blumentopf gewonnen (real) musste diese auf dem Nachhauseweg irgendwo auf einem Fenstersims deponiert werden.

Ein grosser Kampf war immer der letzte Tanz mit einem auserlesenen Mädchen. Damit war die Voraussetzung geschaffen, dieses nach Hause begleiten zu dürfen.


Ein Gasthaus (Wirtschaft) zu meiner Zeit, oft waren diese auch viel kleiner. 


Mit den Jahren waren auch die ersten Weinverkostungen gekommen. Dazu habe ich kürzlich einen passenden Artikel gelesen. Dieser soll hier nicht vorenthalten sein mit dem dringenden Hinweis, dass dies heute nicht mehr vorkommen kann.

Mit einem Klick kann die PDF-Datei  geladen werden.


Weinpanschern drohte die Todesstrafe.pdf


Nach meiner Schulzeit, Sekundar- und Realschule, so nannte man damals unsere Bildungszentren, startete ich eine vierjährige Lehre als Modellschreiner. Die Berufswahl damals 1945 war sehr einfach, sie richtete sich nach den Bedürfnissen der Firmen. Der von mir gewünschte Elektroberuf war durch andere schon besetzt. Trotzdem habe ich eine sehr gute Lehrzeit mit einem vorzüglichen  Abschluss beendet. Vom Lehrlingslohn, fünf Franken im ersten, bis 20 im vierten Jahr plus Firmen-Beträge auf ein Sparbuch, konnte ich mit Hilfe der Eltern ein Fahrrad leisten. Damit konnten Touren um die ganze Schweiz mit meinen Kollegen unternommen werden. Drei Gänge mussten genügen um die meisten fahrbaren Alpenpässe zu bezwingen. (auch mit schieben) Obwohl das Geld knapp war konnten wir grösser Rundreisen bewältigen.

Einmal, kurz vor der Rückkehr nach Schaffhausen genehmigten wir uns eine Rast in einem Restaurant. Die Zeche alle drei Radler konnten auch gemeinsam nicht mehr aufgebracht werden. Der Fitteste musste nach Hause um Geld zu beschaffen und uns auszulösen. Ein weiteres Mal, an der Deutsch-schweizerischen Grenze, damals musste jedermann beim Grenzübertritt seine genaue Barschaft deklarieren, ich hatte noch genau 15 Rappen anzumelden.

Nach Abschluss der Ingenieurschule war die Konstruktion im Bereich von Verpackungsmaschinen und später in den Rationalisierungsphasen, die Organisation im betrieblichen wie auch privaten Bereich meine Hauptbeschäftigung.

Schlussendlich faszinierte mich der IT-Bereich dem ich seit 1970 verfallen bin. Um 1980 beschaffte ich mir meinen ersten PC: einen Commodore 8016 (16 KB Ramspeicher) Als Datenspeicher dienten 5 1/2“ Disketten. Später konnte die erste Festplatte mit 10 Mb Speicher, wovon lediglich 7 Mb Verwendung fanden, beschafft werden. Diese kostete den stolzen Preis von ca. 8000 DM.


Computer, Commodore 8016  mit zwei 5 1/2" Disketten - Laufwerken, im Jahre 1982


Auf dem Bild fehlt die Festplatte, diese war stosssicher platziert.




Wenn ich an meine Eltern zurück denke habe diese in meinem Leben einen immensen Stellenwert. Im klassischen Rollenverhalten war meine Mutter für den Haushalt und die Erziehung der beiden Söhne verantwortlich. Züchtigungen und Zurechtweisungen stammten hauptsächlich von dieser Seite, während der Vater für unsere Allgemein- und Weiterbildung zuständig war. Rückblickend darf ich sagen, dass wir Kinder eine sehr gute Erziehung geniessen durften, die meist verdienten Prügel inbegriffen!


Mutter Eisenlohr mit Kindern, Josef und Alois


Im Jahre 1884, als mein Vater das Licht der Welt erblickte waren technische Errungenschaften kaum, in einem grösseren Ort in der Ostschweiz, jedoch noch nicht angekommen. Schuhmacher war sein Vater, allerdings in einem eigenen Haus. Einem Original-Kaufvertrag entnehme ich, dass das notwendige Landstück im Ortskern, im Jahre 1877 meinen Grossvater 2100 Franken kostete - was einem m2-Preis von 42 Rappen entsprach. Im Hause integriert war auch die Schumacherwerkstatt und ein Laden. Nachdem insgesamt 13 Kindern geboren worden sind wurde dieses Haus im Laufe der Zeit zu eng. So war es notwendig, eine Reihe von Zimmern anzubauen. Die damaligen Bau- und Lohnkosten scheinen heute unbegreiflich niedrig. (Lohnliste) Schreiner – Zimmermann etc.


Meine Mutter als Kindermädchen bei einer Schmiede-Familie in Gossau St. Gallen.


Früh mussten die Kinder aus dem Haus um auch Geld dazu zu verdienen. Mein Vater, als ältester hatte das Glück, in der Stickereihochburg St. Gallen, eine Lehre als Stickereizeichner absolvieren zu können. Diese Arbeit musste damals noch mit Petroleumlicht ausgeführt werden, währen man sich zu Hause auch noch teilweise mit Öllicht und Kerzen begnügen musste.

 

Weil mein Vater, derzeit 20 Jahre alt, in dem florierenden Gewerbe der Stickerei tätig war, wurde er vom Militärdienst befreit, auch als 1914 der erste Weltkrieg seinen Anfang nahm. Im Verlaufe des Krieges allerdings stoppte auch der Export der edlen Produkte (Bild), welcher jedoch bald nach 1919 wieder Hochkonjunktur hatte. In diesem Metier wurde in den zwanziger Jahren soviel Geld verdient, dass Aussagen zufolge, bei Gelagen auch Zigarren mit kleinen Banknoten entzündet wurden.

Ständig wurden neue Eisenbahnstrecken eröffnet, so dass auch die Bürger in besonderen Fällen sich eine Fahrt damit erlauben konnten. Auch Strassen erhielten zunehmend bessere Beläge.

 

Beim Börsenkrach 1929 erlitt die Stickereibranche einen absoluten Zusammenbruch, so dass mein Vater, kaum verheiratet, seine Arbeit verlor. Ohne Versicherungen und anderen Rückhalt wurde er genötigt jede andere Arbeit anzunehmen. Schliesslich verschlug es ihn nach Schaffhausen, wo auch ich und ein Jahr später mein Bruder geboren wurden. In einem Weltbekannten Unternehmen fristete er mit tausend Anderen ein neues Leben. Um später einmal wieder in sein Heimatdorf zu gelangen war er gezwungen, den Weg von ca. 80 Km zu Fuss zurück zu legen. Da gleichzeitig die Eisenbahn Schaffhasen – Winterthur - St. Gallen wegen eines Generalstreikes ihren Betrieb hatte einstellen müssen, nahmen sein Begleiter und er die Eisenbahnschiene, auch in Ermangelung einer geeigneten Landkarte, unter die Füsse


Meine Grosseltern ca. 1898


Währen Fuhrwerke von Pferden und Kühen gezogen wurden, erblickte man in der reichen Stadt auch die ersten Automobile. Verkehrsunfälle waren auch damals schon bekannt, vor allem mussten man sich vor den Pferde in Acht nehmen.

Im Januar 1906 (vor über 100 Jahren) begann ein weiter Fortschritt mit der Installation von Gasleitungen im Hause meines Vaters, so dass sich auch die Kunstlichtsituation sich verbesserte, Öllampen konnten durch Gasleuchten ersetzt werden.

Einige Jahre später erreichen auch die ersten elektrischen Leitungen die Bevölkerung. Auch im Hause meines Vaters wurden mit grossem Aufwand im Jahre 1918 die Kabel für 110 Volt, zweipolig, offen verlegt, für die Versorgung von 19 Lichtquellen. Eine Glühlampe (Metallfadenlampe) kostete 1.50 Franken, ein Betrag welcher damals einem Arbeiter etwa drei Stunden Arbeit kostete. (50 Rappen Stundenlohn) Ausserdem hatten diese Metallfadenlampen eine kurze Lebensdauer. Ein weiterer Fortschritt im Zuge dieser Entwicklung entnehme ich der Originalrechnung des zuständigen Elektrizitätswerks, den Betrag von Franken30.- für ein Bügeleisen.  

Die Tennisbekleidung um die Jahrhundertwende


Eine unbekannte Tennisspielerin im Jahre 1896, man beachte die Rackets und den Partner!




Ein kleines Städtchen am Rhein in der Nähe der Rheinfalles (Neuhausen), allerdings mit zu dieser Zeit markanten Industrien wie Georg Fischer +GF+, IWC (International Watch) besonders hochklassige Uhren, Schaffhauser Wolle, Carl Meier CMC, Cilac Chemie – Fabrik, Elektrizitätswerk Schaffhausen mit damals schon einem künstlichen Speichersee (der Engeweiher auf der Anhöhe und der Moserdamm im Rhein), Lederwarefabrik, Bierbrauerei und einiges mehr.


Munot, Wahrzeichen von Schaffhausen.


Die Munotfestung, (geplant von Albrecht Dürer) hoch über der Stadt und über dem Salzstadel (Salz Umschlagplatz) welcher als Grundlage zu Gründung dieser Siedlung gilt, ist weltbekannt und heut noch sehr gut erhalten. Jeden Abend, pünktlich um 21.00 Uhr wird das Munotglöcklein vom permanenten Munotwächter auch heute noch fünf Minuten lang geläutet. Der Monotverein (Link) pflegt, mit Veranstaltungen auf der grossen Zinne, eine über 100 jährige Kultur mit mehrmaligen Quadrilletänzen (Francaise) welche alle Mitglieder als Gesellschaftstanz, welcher 20 Minuten dauert, lernen mussten.

 

Stadt Schaffhausen, Hauptstadt des gleichnamigen Kantons mit vielen Renessance–Gebäuden liegt als einziger Kanton der Schweiz, auf der rechten Seite des Rheins. Dieser Umstand wurde mir als Schuljunge während der Kriegswirren 1939-1945 erstmals bewusst. Viel zu sehen für uns Kinder gab es vom Schweizer Militär, Bunker und Schützengräben wurden gebaut. Grosse Auffanglager für Flüchtlinge aller Nationen entstanden in unserem Quartier auf unseren Fussballplätzen. Auch eine Flugabwehr stand in der Nähe meines Wohngebietes. Dies alles war ein erweiterter Spielplatz für uns heranwachsende Knaben. 

Die Bombardierung von Schaffhausen am 1. April 1944


Ein der Staffeln von Librador Bomberflugzeugen wie über Schaffhausen, Schweiz


Viele solcher Staffeln überquerten unsere Gegend immer wider, in der irrigen Annahme, sich über Deutschem Gebiet zu befinden. So geschah es dann, an einem Samstag den 1. April 1944 kurz vor Mittag, dass versehentlich die Altstadt von amerikanischen, viermotorigen Flugzeugen,

Bombenteppich, nachgeführt vom Gas- und Wasserwerk Schaffhausen - unterschieden von Brand- und Streubomben als Punkte markiert.


mit mehreren Bombenteppichen belegt wurde. 49 Tote und 271 Verletzte sowie 300 Obdachlose waren die Folgen. An diesem Tage hatten wir Knaben schulfrei, da das Schulhaus der Knabenrealschule aus Mangel an Heizmaterial an diesem Tage den Mädchen zugeteilt worden war. (das Mädchen-Schulhaus wurde an den Samstagen nicht beheizt). So wurde auch ein Schulkamerad von mir, wir hatten ja schulfrei, von einem Bombensplitter getroffen. Leider musste ihm ein Bein amputiert werden. Da wir ausserhalb der Altstadt wohnten, konnten wir von unserer Anhöhe aus das Drama von Detonationen und Brände beobachten.


Unser Vereinshaus bei der kath. Kirche wurde völlig zerstört.


Wir begriffen, dass unsere Hilfe in der Altstadt erwünscht sein könnte. Besonders beim Vereinshaus kannten wir und aus.


Luftaufnahme nach der Bombardierung


Diese Altstadt gehört heute zu den geschützten Bauten und Denkmälern einer Mittelalterlichen Stadt mit einem grossen Museum mit Naturhistorischer Abteilung. Die Schillerglocke ist Bestandteil des Klosters Allerheiligen mit Kreuzgang und Kräutergarten. Sehenswert sind auch die 171 Erker und die vielen Hausmalereien. Von vier ehemaligen Stadttoren stehen heute noch deren drei wobei der eine, das Schwabentor mir der Inschrift versehen ist: LAPPI TUE D’AUGE UF.


"Trottel öffne die Augen"   Innschrift am ostlichen Stadttor.


Die Schifffahrt auf dem Rhein in seiner einzigartigen naturbelassenen Form nach Stein am Rhein und Bodensee, war damals und heute immer noch ein Erlebnis. (früher mit echtem Raddampfschiff)


Natürlich war die Technik, besonders die Automobile für uns ein Wunder. Während des zweiten Weltkrieges war natürlich auch bei uns der Brennstoff rationiert und schwer erhältlich. Getankt wurde an handbetriebenen Pumpsäulen literweise beim Detailhändler. Während der Kriegszeit (Rationierung) kamen auch Holzvergaser als Antriebsmittel zur Anwendung. Lange Zeit vor der Anfahrt musste der Brennkessel angeheizt werden und lange Strecken ohne nachfüllen von Holz waren nicht zu bewältigen. Diese Dinger sahen, besonders an PKW’s, richtig scheusslich aus.

 

Die Zeit reifte auch für uns, sich an einen mobilen Untersatz zu wagen. 1951, 21 –jährig hatte ich die Gelegenheit einen Führerschein (Fahrausweis) zu erwerben. Im französisch-sprachigen Genf, einer offenen Schweizerstadt wo ich derzeit meiner Arbeit nachging und die Fremdsprache vertiefte, war die Erwerbung besonders einfach. In der Theorie mussten einige Verkehrsregel-Fragen beantwortet werden. Anschliessend wurde in einem zuvor bestimmten Strassenturnus im Konvoi gefahren, der Prüfer im hintersten Fahrzeug kontrollierte die vorausfahrenden. Wurde die Teststrecke unfallfrei absolviert, war die Prüfung bestanden. Übrigens zum Prüfplatz, in der damals schon grossen Stadt, gelangte ich mit einem geliehenen Auto, ohne Führerschein.

 

Das Führen eines Automobiles war denn auch nicht besonders schwer. Alkoholkontrollen waren unbekannt, Geschwindigkeitsbegrenzungen fakultativ, der Strassenverkehr locker und relativ gering. Im Jugendlichen Übermut wurden allerdings auch Fehler gemacht. So versuchte ich einmal vor  einer S-Kurve mit einem VW-Käfer, (getrennte Heckscheibe und Seilzug-Fussbremse und unsynchronisiertem Getriebe) ohne Zwischengas in einen tieferen Gang zu schalten, was auch gelang. In der Folge jedoch schleuderte das Fahrzeug und überschlug sich mehrmals in einem Acker. Aus dem total verbeulten Auto entstiegen wir jedoch unverletzt und setzten unsere Tour durchs Land zu Fuss fort. Die auf dem Acker aufgetauchte Polizei half uns das Fahrzeug zu bergen und befrage uns, ob wir zuviel getrunken hätten, was wir natürlich treuherzig verneinten.

Besonders interessant fanden wir es auch, ältere Fahrzeuge zu überholen, neu zu lackieren und Motoren zu tunen. Dazu hatte ich einen Lagerschuppen auf dem Lande gemietet. Besonders hervorgetan hat es ein vom mir in den Farben Gelb und Rot umgespritzter VW-Käfer. Bei Kollegen wurde es das Postauto genannt.

Auch die Fahrtechnik wurde immer wieder geübt und geprüft mittels Geschicklichkeits- Rallyes. (Prüfung der Fahrzeughöhe und Breite, Slalom- und Wippen- wie auch Parktests und Pannenbehebung) standen in den Anforderungen. Ach diese Veranstaltungen wurden ebenfalls durch uns organisiert. Anmerkung: Solche Übungen fehlen heute vielen Verkehrsteilnehmern!


Auto, Marke Studebacker mit dreiliter Motor und Fussfestellbremse.


Anlässlich einer solchen Geschicklichkeitsfahrt wurde auch ein Originalitätspreis ausgelobt. Ich beschloss, mein Studebacker, ein schnittiger Amerikaner, mit der eben auf dem Markt erschienen Blickzeitung vollständig zu tapezieren. Der erst Preis dafür war mir sicher und nach Veröffentlichung in der Tageszeitung, erhielt ich von der Redaktion Blick (Link) ein Jahresabonnement. Es war ein riesiges Erlebnis. 


 
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